Der Speichel des Blutegels besitzt entzündungshemmende und bakterientötende Eigenschaften. Der Blutegel ist somit wie ein Antibiotikum bei allen entzündlichen Erkrankungen heilwirksam. Die Speicheldrüsen des Blutegels sondern Hirodin ab; einen Stoff, der auf die Blutgerinnung einwirkt.
Bei der Therapie wird von einem Blutegel ca. 15 ml Blut dem menschlichen Körper entnommen. Aus dem umliegenden Gewebe fließt Gewebeflüssigkeit nach und führt dadurch zur Verdünnung des Blutes. Die Fließeigenschaft des Blutes wird verbessert und die Herzarbeit dementsprechend erleichtert.
Der Blutegel ist schon lange Zeit für seine heilende Wirkung bekannt. Heute werden neue Operationsmethoden in der Mikrochirurgie mit dem Blutegel äußerst hilfreich unterstützt und wieder vermehrt als Staulöser eingesetzt.
Aber auch bei vielen anderen Krankheitsbildern wie: Angina pectoris, Apoplexie, Brustdrüsenentzündung, Depressionen, Furunkeln, Gallenblasenentzündungen, Gürtelrose, Hodenentzündungen, Hypertonie, Krampfadern, Mandelabszess, Nebenhöhlenentzündungen, Phlebitis, Rheuma, Thrombosen oder Tinnitus wird der Blutegel heute wieder gerne "medizinisch zu Rate gezogen".
Blutegelbehandlung
Beschreibung des Verfahrens
Das Setzen von Blutegeln gehört zu den Ausleitungsverfahren
Die zur Therapie verwandten Blutegel werden heutzutage eigens gezüchtet und nicht etwa in der freien Natur gefangen. Somit kann eine Übertragung von Krankheitserregern oder eine Infektion mit Sicherheit ausgeschlossen werden.
An der zu behandelnden Hautstelle saugt sich der Blutegel fest. Er verbleibt an dieser Stelle mindestens dreißig Minuten und entnimmt in dieser Zeit ca. 10 ccm Blut. Gleichzeitig gibt er eine gerinnungshemmende und entzündungswidrige Substanz, das Hirudin, in die Bissstelle ab. Dieser Stoff ist dafür verantwortlich, dass die Bisswunde längere Zeit in der erwünschten Weise nachblutet. Die Wunde wird danach versorgt.
Anwendungsgebiete:
Venöse Stauungen mit Thromboseneigung, entzündliche Erkrankungen, Stauungszustände im kleinen Becken.
Gefäßerkrankungen:
Venenentzündungen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Thrombosen, Ulcus cruris, Arteriosklerose, periphere arterielle Verschlußkrankheit, Schlaganfälle, Angina pectoris, Herzinfarkt, Makro- und Mikroangiopathie bei Diabetes mellitus
Erkrankungen des Bewegungsapparates:
Wirbelsäulenbeschwerden, Myalgien, Ischialgien, Bandscheibenvorfälle, Arthrosen, rheumatoide Arthritis, Weichteilrheumatismus, Tendinosen, Zerrungen, Verstauchungen, Muskelfaserrisse, Hämatome, Neuralgien, Narbenbeschwerden, Spannungskopfschmerz
Weitere Erkrankungen:
Migräne, Dysmenorrhoe, Wadenkrämpfe, Tinnitus, Schwindel, Panaritien, Furunkel, Abszesse
Grundsätzlich ist die Blutegelbehandlung mit allen anderen naturheilkundlichen Verfahren kombinierbar.